Dem Meisterschaftsanwärter die Suppe versalzen

Chiemgau Baskets besiegen München Basket 92:85

Sie können doch noch zu Hause gewinnen: Nach zwei Heimniederlagen gelang den Chiemgau Baskets am Samstagabend ein überzeugender 92:85-Sieg gegen den Meisterschaftsaspiranten München Basket. Die Korbjäger des TV Traunstein (TVT) bekamen den stark aufspielenden Gegner im Laufe der Partie immer besser in den Griff und durften in ihrer AKG-Sportarena letztlich den zehnten Saisonsieg bejubeln. Mit einem Auswärtssieg nächsten Samstag beim Rückspiel in der Landeshauptstadt könnte der Aufsteiger sogar noch an München Basket vorbeiziehen und Platz drei der 2. Regionalliga Süd erobern.

Nach den Heimniederlagen gegen den SB DJK Rosenheim und den TSV Weilheim stand mit der Begegnung gegen München Basket ein Nachholspiel des achten Spieltags an. Die Münchner hatten vor dem Spiel die „Mission Meisterschaft“ ausgerufen und hätten mit einem Sieg in Traunstein ihre Chancen auf Platz eins wahren können. Aber dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte ging das Match letztlich an die Gastgeber, die ohne die verletzten Noel Friedl und David Heuwinkel angetreten waren.

Die TVTler starteten nach Körben ihrer Topscorer Adrian Mitchell und Vince Garrett mit 5:0 ins Spiel, mussten die Führung aber schnell wieder abgeben und lagen nach vier Minuten 5:11 hinten. Grund war vor allem eine schwache Wurfausbeute und inkonsequente Verteidigung. Doch im Vergleich zum vorigen Spiel waren von Beginn an Einsatz, Konzentration und Reboundquote wesentlich besser. Gegen die Treffsicherheit der ausgeglichen besetzten und körperlich robusten Münchner war allerdings zunächst kein Kraut gewachsen: Nach dem ersten Viertel lag der Gastgeber 22:31 hinten.

Der zweite Spielabschnitt begann mit einem Dreier von Adam Jakob und Treffern von Adrian Mitchell, die den TVT auf 28:31 heranbrachten. Die Münchner antworteten mit Drei-Punkte-Treffern von Elias Munkler und Jacopo Marchesan und zogen wieder auf 39:30 davon. Doch die Gastgeber kämpften sich zum Pausenstand von 46:52 zurück. In der Halbzeit trat die Dance-Crew Girls Revolution auf und begeisterte das Publikum mit ihrer Tanzeinlage.

Wieder starteten die Traunsteiner gut ins nächste Viertel und verkürzten dank Vince Garrett und Stefan Gruber schnell auf 50:52. In der 23. Minute war dann der Jubel im Publikum groß: Mit einem Dreier von Garrett eroberten die TVTler die Führung zurück (58:56). Eine Minute später war der Vorsprung auf sechs Punkte angewachsen. Die Heimmannschaft verteidigte nun konsequenter, eroberte immer wieder Bälle und setzte diese mit schnellen Gegenstößen in Körbe um. Doch auch München ließ nicht locker und hatte den nächsten Lauf. Am Ende des Viertels führte der Gast 71:68.

Die Chiemgauer ließen sich nicht beeindrucken und hielten dagegen. Kurz nach Wiederanpfiff lagen sie dank Adrian Mitchell und Victor Langner wieder vorne und setzten sich dank eines Dreiers von Raphael Miksch auf 78:74 ab. Doch München kam wiederum zurück und ging noch einmal 79:78 nach in Fürhung. Nun spielten die Traunsteiner jedoch in der Defense groß auf, Stefan Gruber setzte mehrere Blocks selbst gegen den größer gewachsenen Maximilian May und es gelangen wichtige Ballgewinne. Vier Minuten lang netzten die Münchner nicht mehr ein, sodass die Traunsteiner beim Schlusspfiff über einen 92:85-Sieg jubeln durften.

„Glückwunsch an meine Jungs, das war ein wichtiger Sieg gegen eines der besten Teams der Liga“, resümierte Baskets-Coach Aaron Mitchell. „Wir haben sehr viel Kampf und Energie gezeigt – eine tolle Teamleistung, auf die wir in den verbleibenden Wochen aufbauen können!“ Nächsten Samstag folgt die Rückpartie in München – ein Endspiel um Platz drei, denn die Münchner können ihre Titelhoffnungen nach dieser Niederlage im Grunde begraben. Am darauffolgenden Samstag empfangen die Traunsteiner zum Saisonabschluss den Tabellenletzten BC Hellenen München.

Es spielten:

Chiemgau Baskets: Adrian Mitchell (27/2), Vince Garrett (25 Punkte/3 Dreier), Stefan Gruber (13), Raphael Miksch (11/3), Victor Langner (6/2), Heye Gädt (5/1), Adam Jakob (3/1), Niko Kolovos (2), Markos Bamos, Lukas Blank.

München Basket: Jacopo Marchesan (22/5), Maximilan May (19), Leon Ort (17/3), Elias Munkler (9/2), Sebastian Ebertz (7), Adrian Henkel (7/1), Florian Sieg (4), Maximilian Radensleben, Yannick Schäfer, Jonathan Schleicher, Louis Stroh.

Baskets-Pointguard Raphael Miksch zeigte wie sein gesamtes Team eine kämpferisch überzeugende Leistung. Credit: Simon Brommer/Chiemgau Baskets