Chiemgau Baskets mit historischem Erfolgsjahr

Die TVT-Basketballer ziehen Bilanz

Nach Beendigung des Spielbetriebs für das Jahr 2023 ziehen die Chiemgau Baskets des TV Traunstein (TVT) Bilanz: „2023 war in der Geschichte des Traunsteiner Basketballs wohl für den Turnverein das bislang erfolgreichste Jahr seiner Geschichte“, stellt Abteilungsleiter und Sportdirektor Franz Buchenrieder fest.

Seit Jahren melden die Basketballer des TVT kontinuierlich Wachstumsziffern. Das Herrenteam feierte zudem im Frühjahr die Meisterschaft in der Bayernliga. Die Baskets nutzten danach den Weggang von fünf altgedienten Spielern im Sommer für eine Verjüngung und Neustrukturierung des Kaders. Sechs junge Traunsteiner Spieler im Alter von 16 bis 21 Jahren wurden seitdem vom verantwortlichen Trainer Aaron Mitchell für die 1. Herrenmannschaft nominiert. Aus der 2. Bundesliga in Österreich rekrutierte der Verein zudem im Sommer mit Raphael Miksch, Lukas Blank und Adrian Mitchell drei erfahrene Spieler. „Alle drei Neuzugänge arbeiten Vollzeit in Salzburg und reisen zu jedem Training und Spiel in unserem Teambus an“, erklärt Buchenrieder. „Die Stimmung in der neu formierten Mannschaft ist prächtig“, freut sich Headcoach Aaron Mitchell, der bereits im zweiten Jahr für den Turnverein tätig ist.

Trotz einer ungewöhnlichen Verletzungsmisere im Herbst beendeten die Basketballer des Turnvereins das Sportjahr nach sechs Siegen auf dem dritten Tabellenplatz der 2. Regionalliga Süd und halten Tuchfühlung zum Spitzenreiter DJK SB München. „Wir hoffen jetzt in der Rückrunde auf einen gesunden und endlich vollzähligen Spielerkader“, ergänzt Aaron Mitchell. „Zudem beschert uns der Spielplan nun sechs Heimspiele unter anderem gegen den FC Bayern München III und das Derby gegen den SB DJK Rosenheim. Das wird auch für unsere begeisterten Fans in Traunstein sehr interessant“, ist sich der aus den USA stammende und bereits jahrzehntelang in Salzburg ansässige Headcoach der Baskets sicher.

Doch auch das Jugendprogramm der Chiemgau Baskets floriert und wächst. Nach Jahren des Wachstums in der Breite legten die Mitgliederzahlen der Abteilung Basketball erneut um 17 % auf nun über 350 Mitglieder zu. Auch die erfolgreichen offenen Junior Camps in den Ferien erreichten neue Höchstwerte an Teilnehmern. Hinzu kommen inzwischen fünf dauerhafte Kooperationen mit Schulen, bei denen der Verein über seine Trainer in der jeweiligen Schule wöchentlich Basketball unterrichtet. Auch im weiblichen Bereich haben die Traunsteiner nun zwei Mannschaften im Spielbetrieb.

Welchen Stellenwert die Jugendarbeit bei den TVT-Basketballern hat, zeigt die jüngste Innovation. Wie bereits im Juni von Franz Buchenrieder, dem „Macher“ der Chiemgau Baskets, angekündigt, eröffneten die Chiemgau Baskets in diesem Jahr ihr eigenes zweistufiges Talentförderprogramm: Die „Chiemgau Baskets Akademie“ und die „Chiemgau Basketballschule“. Dort bieten sie gegen Gebühr für ausgewählte Talente ein Fördertraining mit den Toptrainern Aaron Mitchell, Milos Kandzic, Vince Garrett und Luis Pires an, das die technischen und physischen Fähigkeiten der Spieler weiterentwickelt. Zudem sind die Traunsteiner dabei, in Kooperation mit anderen Vereinen ein Auswahlteam auf die Beine zu stellen, die „Alpen Academy“. Deren U15-Team nimmt unter der Leitung von Headcoach Milos Kandzic beispielsweise vom 3. bis 6. Januar 2024 an einem hochkarätig besetzten internationalen Jugendturnier in Belgrad teil. Sieben Spieler des 14er-Kaders stammen aus dem Kreis der Chiemgau Baskets Akademie. „Das wird für alle Beteiligten sicher ein tolles Erlebnis. Auch der Besuch eines Euroleague-Spiels von Roter Stern Belgrad ist fest eingeplant“, freut sich der Abteilungsleiter.

„Wir haben es in diesem Jahr geschafft, mit Aaron Mitchell und Milos Kandzic absolute Top-Trainer in Traunstein zu etablieren. Aaron hat als Herren-I-Trainer auch den Überblick und Zugriff über das gesamte Jugendprogramm. Das ist die Basis für unseren weiteren sportlichen Erfolg. Wir werden zunehmend zu einem kleinen Powerhouse für Spielerentwicklung“, erklärt Buchenrieder. „Zudem verändert sich – auch dank der intensiven Arbeit des gesamten Trainerstabs – die Kultur und Mentalität in eine neue Richtung. Das hatte ich bei meinem Amtsantritt bereits als Ziel ausgegeben, und das nimmt nun allmählich sichtbare Gestalt an“, erklärt der Sportdirektor. Dabei spielt auch die Wertevermittlung eine wichtige Rolle. „Unser internes Motto ‚We are family‘ bedeutet viel für uns. Es geht darum, ein positives Umfeld für alle Beteiligten zu schaffen. Damit verbunden sind aber auch gewisse Ansprüche an echten Teamgeist und respektvolle Umgangsformen, an Kommunikation, Disziplin, Professionalität, Regeltreue und Zuverlässigkeit. Dagegen haben Wichtigtuerei, Negativität und Eigenbrötelei bei uns keinen Platz. Auch in dieser Hinsicht machen wir große Fortschritte. Mein besonderer Dank gilt unseren engagierten und kompetenten Trainern, allen voran Aaron Mitchell, dessen Einfluss und Führung für uns essenziell ist.“

Konzeptionell hatten sich die TVTler bereits 2019 neu aufgestellt und eine Reorganisation angekündigt. Das in der Region wohl einzigartige Konzept der Traunsteiner, „New Spirit“ genannt, das seit gut drei Jahren schrittweise implementiert wird, beinhaltet grundsätzliche Richtlinien und leitet Breiten- und Leistungssportangebote ab. „Beides kann nebeneinander nur gelingen, wenn man die jeweiligen Ansätze respektiert und versteht. Aktuell sind etwa 85 % unseres Programms breitensportorientiert“, erläutert Buchenrieder. „Da wird über niemanden geurteilt oder die Nase gerümpft. Wenn das passiert, schreiten wir sofort ein. Aber wer Wettkampfsport in unseren Wettkampfteams betreiben will, der muss sich natürlich dort anderen Bedingungen stellen. Denn da geht es nicht nur um ein bisserl Spaß beim Ballspiel, sondern auch um Intensität sowie sportliches und menschliches Wachstum“, beschreibt Buchenrieder die von ihm neu geschaffenen Strukturen.

Dabei spielt es natürlich den Basketballern landesweit in die Karten, dass Deutschland Weltmeister im Basketball geworden ist und die Nationalmannschaft gerade zur „Mannschaft des Jahres“ gewählt wurde. „Der Zuspruch zu unserem Programm hält an, weil unsere Angebote attraktiv sind und die Leute die positive Energie bei uns spüren“, ist Buchenrieder überzeugt. Inzwischen besteht das Kompetenzteam Organisation aus acht ehrenamtlichen Funktionsträgern und etwa 30 ehrenamtlichen Helfern im Verein, die die Sportorganisation für 14 Trainingsgruppen und zehn Wettkampfteams gemeinsam stemmen. „Das ist gerade in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich und beweist, was positive Energie, Organisation und richtige Vorbilder, also Spieler- und Trainerpersönlichkeiten, auch heutzutage bewirken können“, stellt Buchenrieder abschließend fest.

Bayernliga-Meisterschaft, Aufstieg und steigende Mitgliederzahlen: Die Chiemgau Baskets haben ein erfolgreiches Jahr hinter sich.