Chiemgau Baskets bleiben auf Kurs
Traunsteiner siegen im Derby mit 96:70 bei den Wacker Knights Burghausen
Rückstand nach dem ersten Viertel und nur eine knappe Führung zur Pause: Erst in der zweiten Hälfte konnten sich die Chiemgau Baskets am Sonntagnachmittag bei ihrem Gastspiel in Burghausen entscheidend absetzen. Letztlich behielt der Favorit und ungeschlagene Bayernliga-Tabellenführer vom TV Traunstein (TVT) mit 96:70 trotz des zunächst schwachen Auftakts die Oberhand gegen die Wacker Knights.
Als „Arbeitssieg“ bezeichnete Baskets-Headcoach Tobias Guggenhuber die Begegnung. Nach den zwei schweren Spielen gegen die unmittelbaren Tabellennachbarn Dukes Dingolfing und TG Landshut sei bei seinem Team ein wenig die Luft draußen gewesen – zumindest zu Beginn des Spiels. Hier machte sich das Fehlen von Garric Young, Stefan Gruber und Noel Friedl besonders bemerkbar. „Auf den großen Positionen fehlten uns die Möglichkeiten zur Rotation und auch die nötige Masse und Körpergröße“, so Guggenhuber. Seine Mannschaft habe aber auch zu wenig intensiv gespielt und dem Gegner zu viel Platz gelassen. „Vince Garrett, Jakob Kock und Victor Langner machten ihre Sache als Ersatz unter dem Korb zwar gut, sind aber keine Center, sodass wir Probleme hatten, Rebounds zu gewinnen“, fand der Baskets-Coach. Insbesondere Matej Ceskic, der ein hervorragendes Spiel ablieferte und insgesamt sechs Dreier erzielte, war im ersten Viertel von den Baskets kaum in den Griff zu kriegen. Diese ließen es an der gewohnten Dynamik und Tempo vermissen, sodass der Gastgeber und Tabellensechste zu Abpfiff des ersten Viertels mit 20:16 in Führung lag.
Nach Wiederanpfiff fanden die Traunsteiner besser ins Spiel, ohne wirklich zu überzeugen. In dieser Phase hatten sie es der individuellen Klasse von Vince Garrett zu verdanken, dass sie dennoch standesgemäß in Führung gingen. Der US-Amerikaner startete – begleitet von einem Dreier des Baskets-Distanzspezialisten Felix Schwankner – einen kleinen Lauf, der zunächst zu einer 24:22-Führung führte und den Garrett dann schnell auf 32:25 ausbaute. Doch die Burghausener blieben dran, sodass es schließlich mit 41:37 für Traunstein in die Pause ging.
„Trotz dieser Führung können wir mit der ersten Halbzeit überhaupt nicht zufrieden sein“, fand Tobias Guggenhuber nach der Begegnung. Trotz aller Fehler in der ersten Hälfte habe man aber geführt und daher gewusst, dass man das Spiel gewinnen könne, wenn man sich nun besser auf das eigene Spiel besinne.
Und so kam es dann auch. Insbesondere Baskets-Pointguard Kazuhiko Yokoyama zog jetzt an und gewann das Spiel für die TVTler quasi im Alleingang. „Großes Lob an ihn, Kaz hat zurzeit viel Arbeit und auch immer wieder kleine Blessuren im Training, hat aber die Ausfälle von Garric und Stefan sehr gut kompensiert“, pries Guggenhuber den Japaner. Dieser habe Verantwortung übernommen und das Spiel mit seinen 22 Punkten im dritten Viertel entschieden. „Wir haben auch besser verteidigt, und jetzt fielen auch die Dreier, die in der ersten Hälfte noch danebengegangen waren“, so der Traunsteiner Trainer. Mit 78:52 ging es in den letzten Spielabschnitt, der ausgeglichen 18:18 endete. „Wir haben es letztlich gut gelöst und uns ordentlich aus dem Schlamassel rausgezogen“, resümierte Guggenhuber. Die Chiemgau Baskets bleiben Spitzenreiter mit zwei Punkten Vorsprung auf den TV Dingolfing, der am Wochenende im Niederbayernderby beim Drittplatzierten TG Landshut 78:70 gewonnen hat. Die nächste Aufgabe für die Baskets wartet diesen Samstag, wenn um 18.30 Uhr der TSV 1888 Schwandorf in die Traunsteiner AKG-Sportarena kommt. Die Oberpfälzer haben sich gerade im Abstiegskampf mit einem 54:48-Sieg gegen Bad Aibling ein wenig Luft verschafft und liegen nun mit sechs Punkten auf Platz acht der Bayernliga Südost.
Es spielten:
Wacker Knights Burghausen: Matej Ceskic (31/6), Goran Simic (13/1), Luis Berisha (8), Tarik Coralic (8/1), Alex Schöndorfer (4), Dominik Anderl (3/1), Abdirahim Jimale (2), Philipp Neudecker (1), Julius Auer, Stefan Radic.
Chiemgau Baskets: Vince Garrett (29 Punkte/1 Dreier), Kazuhiko Yokoyama (26/4), Jakob Kock (14), Felix Schwankner (11/3), Valentin Rausch (6/1), Markus Haindl (5), Peter Breitfeld (3/1), Victor Langner (2), Tom Weber, Jonas Keil.