Chiemgau Baskets bestehen Härtetest in Vaterstetten

Die Traunsteiner Basketballer kehren mit einem 68:61-Sieg vom Gastspiel beim TSV zurück

Es war der erwartet harte Fight für die Chiemgau Baskets: In einem vor allem im letzten Viertel spannenden Duell beim TSV Vaterstetten sicherten sich die Basketballer des TV Traunstein (TVT) am Sonntag mit 68:61 den vierten Sieg im vierten Spiel. Damit belegen sie in der Bayernliga Südost nun Platz zwei hinter dem ebenfalls ungeschlagenen TV Dingolfing, der eine Partie mehr absolviert hat.   

Die Chiemgau Baskets mussten vor Reiseantritt in die Münchner Vorstadt auf drei ihrer großen Spieler verzichten: Noel Friedl meldete sich krank, Stefan Gruber war beruflich verhindert und Vince Garrett weilt aus privaten Gründen weiterhin in den USA. So waren in diesem Spiel auch die Guards und Außenspieler gefragt – und Markus Haindl erfüllte mit einem Dreier in der ersten Minute die Aufgabe vorbildlich, der agile Jakob Kock legte zum 5:0 nach.

Die Baskets blieben fortan das gesamte Spiel über vorne und gerieten kein einziges Mal in Rückstand. Sie versäumten aber vor allem im ersten und zweiten Viertel, deutlicher davonzuziehen, sodass die Begegnung am Ende noch einmal richtig spannend wurde. Der Grund: Hektische Aktionen zu Beginn und viele einfache Fehler wie Ballverluste, eine dürftige Freiwurfausbeute sowie eine schwache Quote bei Korblegern. „Aufgrund unserer starken Defense in der ersten Hälfte hätten wir eigentlich höher führen müssen“, fand Headcoach Tobias Guggenhuber. Die Traunsteiner ließen dem Gegner wenig Raum und stellten ihn vor große Probleme. In der Folge erzielten die Vaterstettener nur zehn bzw. elf Punkte in den ersten beiden Vierteln.

„Gleichwohl war in unserer Offensive überhaupt kein Timing vorhanden“, bedauerte Guggenhuber. Er erklärte sich dies mit Krankheitsfällen mehrerer Spieler in der Woche vor der Partie, sodass man nicht vollzählig habe trainieren können. Im Laufe des Spiels zog sich dann auch noch 1,98-Meter-Mann Garric Young leichte Blessuren an der Schulter und am Fuß zu, was seine Leistung beeinflusste. „Er war im Wurf gehandicappt, traf dadurch wenig Freiwürfe und konnte unter dem Korb nicht die Dominanz entfalten, die wir uns von ihm wünschen“, so Guggenhuber. Pointguard Kazuhiko Yokoyama hatte offensiv Schwierigkeiten, sich gegen den bissig verteidigenden Konstantin Huber durchzusetzen. Auf der anderen Seite wusste wiederum Jakob Kock den stärksten Spieler des TSV gut zu kontrollieren. Mit 33:21 für die Chiemgauer ging es in die Pause.

Nach dem Wiederanpfiff hielten die Traunsteiner im dritten Viertel ihren Vorsprung weitgehend, versäumten aber immer mehr, in der Offensive zu punkten. Garric Young als einziger „Big Man“ wurde von den Vaterstettener Verteidigern weitgehend aus dem Spiel genommen. 47:37 führten die Traunsteiner vor dem letzten Spielabschnitt noch – und die TSVler hatten nun Lunte gerochen. Angefeuert vom Publikum, versuchte das Team von Coach Daniel Paz, trotz zunehmender Erschöpfung den Rückstand noch wettzumachen. Mit einem Dreier von Konstantin Huber zum 53:55 kamen die Gastgeber in der 37. Minute auf zwei Punkte heran, zwei Minuten später verwandelte Maximilian Metzger zwei Freiwürfe sogar zum 56:57 aus Sicht des TSV. Doch die Traunsteiner wollten sich so kurz vor Schluss die Butter nicht vom Brot nehmen lassen und zogen wieder davon: Garric Young, Jakob Kock und Markus Haindl, dem nach den ersten auch die letzten Punkte des Spiels gehörten, verwandelten nun ihre Freiwürfe und sicherten so das 68:61.

„Wir müssen lernen, uns besser auf die Situation einzustellen und konzentrierter zu arbeiten, wenn nach mehreren deutlichen Siegen ein stärkerer Gegner kommt“, mahnte Guggenhuber. „Großen Respekt an Vaterstetten – sie haben gut gespielt und hatten ein hervorragendes defensives Konzept, mit dem wir anfangs nicht klargekommen sind.“ Für die Traunsteiner folgt nun die nächste Auswärtspartie: Am Sonntag, 20. November, haben sie die Regensburg Baskets vor der Brust, die nach zwei Siegen in vier Spielen im Mittelfeld der Tabelle stehen.

 

Es spielten:

TSV Vaterstetten: Luca Kohll (21 Punkte), Konstantin Huber (12/1 Dreier), **** *** (8), Christian Balszuweit (7), Finn Liebig (7), Maximilian Metzger (4), Maximilian Rothe (2) Jonathan Andre, Linus Kalkbrenner, Luca Klepsch, Benicio Trinidad Paz.

Chiemgau Baskets: Jakob Kock (20 Punkte/1 Dreier), Garric Young (18), Markus Haindl (10/2), Kazuhiko Yokoyama (10/1), Timo Endlmaier (2), Aris Ipate (2), Victor Langner (2), Valentin Rausch (2), Felix Schwankner (2), Jonas Keil, Thomas Weber.

Jakob Kock, hier beim Heimspiel vergangenes Wochenende gegen den TSV Neuötting, lieferte in Vaterstetten defensiv wie offensiv eine bärenstarke Leistung ab und sammelte 20 Punkte.