Chiemgau Baskets: Enttäuschung in München

Deftige 57:91-Niederlage beim MTV

Eine echter Härtetest stand für die Bayernliga-Basketballer der Chiemgau Baskets am vergangenen Wochenende beim Drittplatzierten MTV München an. Doch anstatt des erwarteten Duells auf Augenhöhe dominierten die Münchner die Begegnung. Der MTV glänzte in Sachen Einsatzwille, Treffsicherheit sowie taktischer Finesse und sicherte sich somit einen verdienten 91:57-Erfolg. Für die Aufstiegsambitionen der Chiemgau Baskets stellt diese Niederlage einen deutlichen Rückschlag dar. Noch hat man die Chance auf den ersten Platz allerdings in eigener Hand.

Coach Zoltán Lippay konnte vor der Begegnung hinsichtlich der Kaderplanung nahezu aus dem Vollen schöpfen – nur Florian Pavic fehlte. Die Schonfrist nach den Corona-Fällen war vorüber und mit fast allen Mann an Bord hoffte man, für die Begegnung gewappnet zu sein. Nach dem Hinspiel, das die Baskets knapp mit 66:62 gewonnen hatten, wussten die Korbjäger des TV Traunstein (TVT) allerdings, dass sie es mit einem jungen, variablen und athletischen Gegner zu tun bekommen, der ihnen alles abverlangen würde. So war es das erklärte Ziel der Großen Kreisstädter, mit der eigenen Erfahrung und Klasse dagegenzuhalten und die eigene weiße Weste zu wahren. Doch dieses Vorhaben erwies sich schnell als zu ambitioniert. Die TVTler zeigten sich schläfrig in der Verteidigung, auch die Angriffe kamen nur schleppend zustande. Die hoch motivierten Münchner glaubten hingegen von Anfang an fest an ihre Chance, zeigten sich in der Verteidigung bissig und in der Offensive sehr treffsicher.

So ging die Heimmannschaft mit einer verdienten Führung in die erste Viertelpause (22:11). Im anschließenden Spielabschnitt war zwar ein Aufbäumen der Traunsteiner zu erkennen, doch auf gelungene Sequenzen hatte der MTV schnell eine passende Antwort und konnte den Vorsprung in einem Schlussspurt zur Halbzeit hin sogar vergrößern (48:31). Dem Baskets- Center Kameron Rooks fehlte es als Dreh- und Angelpunkt des Traunsteiner Spiels zu oft an Unterstützung. Der Rest der Mannschaft strahlte im Angriff zu wenig Gefahr aus. Lediglich Thomas Weber, Jakob Kock und Kenan Biberovic konnten nennenswerte offensive Akzente setzen. In der Verteidigung verloren die Traunsteiner den eigenen Mann zu oft aus den Augen. Zahlreiche Ballverluste und damit verbundene leichte Punkte für den Gegner taten ihr Übriges. Das Bild änderte sich auch in der zweiten Halbzeit nicht. Früh war klar, dass sich die erste TVT-Niederlage der Saison nicht mehr abwenden ließ.

Nun gilt es im Team aufzuarbeiten, wie es zu dieser Leistung kommen konnte. Sicher ist: Die Chiemgau Baskets müssen die drei verbleibenden Begegnungen gewinnen, wenn sie am Ende der Saison an der Tabellenspitze stehen wollen. Keine leichte Aufgabe, denn es gilt am kommenden Samstag gegen die erfahrenen Murnauer vom ESV Staffelsee und danach gleich zweimal gegen den ungeschlagenen Ligaprimus TS Jahn München zu bestehen, der zum Hinspiel am 7. Mai in Traunstein zu Gast sein wird.

 

Es spielten:

Chiemgau Baskets: Kameron Rooks (26 Punkte), Jakob Kock (8), Thomas Weber (8/2 Dreier), Kenan Biberovic (7/1), Stefan Gruber (4), Markus Haindl (2), Julian Rosnitschek (2), Ante Bandov, Timo Endlmaier, Aris Ipate, Valentin Rausch, Felix Schwankner.

MTV München: Felix Schuck (25/4), Friedrich Rauer (20), Nicolas Schwartz (20/2), Louis Adler (15/3), **** *** (5), Michael Schuhmann (3), Lukas Horn (2), Paul Dell (1), Toby Barka, **** ***, Lennart Lewe.

JR

Jakob Kock, hier beim Hinspiel gegen MTV München Ende Februar in Traunstein, erzielte beim Rückspiel in der Landeshauptstadt acht Punkte. Foto: Robin Stein/Chiemgau Baskets