„Absoluter Glücksfall“: Kazuhiko Yokoyama verstärkt die Chiemgau Baskets als neuer Pointguard

„Absoluter Glücksfall“: Kazuhiko Yokoyama verstärkt die Chiemgau Baskets als neuer Pointguard

Der japanische Aufbauspieler mit Zweitligaerfahrung wird auch im Nachwuchsbereich als Trainer tätig

Ein Neuzugang für die Chiemgau Baskets – und der hat es in sich: Mit Kazuhiko „Kaz“ Yokoyama verstärkt ein Pointguard mit Zweitligaerfahrung das Bayernliga-Basketballteam des TV Traunstein (TVT). Der quirlige Japaner wird in der kommenden Spielzeit für den Ligazweiten der Vorsaison antreten und soll helfen, das Team nun zum Titel zu führen. Zusätzlich wird der 27-Jährige im Jugendbereich als Nachwuchstrainer agieren.

 

Kazuhiko Yokoyama stammt aus Kanagawa bei Tokio und spielte von 2014 bis 2018 für die Meisei University in Tokio, bevor er seine Karriere bei mehreren Zweitligavereinen in Europa fortsetzte. Der 1,72 Meter große Aufbauspieler wechselte zunächst für ein Jahr zu IT Carlow in die irische Division 1. Es folgte je eine Saison bei BBU Salzburg in der Zweiten Bundesliga Österreichs und bei TSK Tallinna Kalev in der estnischen I Liiga. Die Saison 2021/22 verbrachte er beim niederländischen Promotiedivisie-Klub Almere Pioneers.

„Mit Kaz ist es uns gelungen, einen technisch gut ausgebildeten Pointguard für unser Bayernligateam und gleichzeitig einen begabten Jugendtrainer für die uns so wichtige Nachwuchsarbeit zu gewinnen“, freut sich Abteilungsleiter und Sportdirektor Franz Buchenrieder über die Neuverpflichtung. Yokoyama werde auch als Headcoach der U14 männlich und unter Luis Pires als Grundlagentrainer der U8/10 und U12 fungieren.  „Neben seinen Basketball-Skills als Guard, seiner unbändigen Lauffreude sowie seiner starken und intensiven Verteidigungsarbeit haben uns vor allem seine Einstellung, seine Werte und sein Commitment überzeugt“, so Buchenrieder. „Ich bin sicher, dass die Fans, seine Mitspieler und die Jugendlichen mit seiner Spielweise sehr viel Freude haben werden.“ Von Yokoyama gehe eine enorme positive Energie aus. Genau das habe man gesucht und dank der Vermittlung des neuen Assistant Coachs und Jugendkoordinators Aaron Mitchell in dem Japaner auch gefunden.

„Ich war sehr beeindruckt, als ich hörte, wie ehrgeizig die Abteilung ist“, begründet Kazuhiko Yokoyama den Wechsel zum TVT. „Deshalb habe ich mich den Baskets angeschlossen, um einen Beitrag für diese Mannschaft, diese Stadt sowie die Kinder und Jugendlichen zu leisten.“ Yokoyama konnte sich bereits einen Eindruck von der Großen Kreisstadt verschaffen und ist nach seinen ersten Tagen im Chiemgau sehr angetan: „Ich lebe sehr gerne in Traunstein. Es gibt hier viel Natur, und die Stadt ist sehr entspannt. Die Menschen sind sehr nett.“ Ebenso positiv äußert er sich über seine neuen Mitspieler: „Die Teamkollegen und die Trainer sind großartig! Wir arbeiten hart zusammen und ich freue mich darauf, mit ihnen auf demselben Feld zu stehen.“ Sein Ziel sei es, in der kommenden Saison mit dem Team Meister zu werden und in die 2. Regionalliga aufzusteigen.

„Kaz ist unsere absolut priorisierte Verstärkung auf der Pointguard-Position“, zeigt sich auch Headcoach Tobias Guggenhuber von dem neuen Mann begeistert. „Wir hatten uns in der Off-Season darauf fokussiert, einen Pointguard mit Spielübersicht und einem guten Drive zum Korb zu finden, der das Spiel initiieren kann. Wir hatten gute Schützen im Team und Leute, die das Spiel grundsätzlich aufbauen können, aber keinen Pointguard, der ein Spiel leitet und übernimmt.“ Unter diesen Aspekten sei Yokoyama ein absoluter Glücksfall. Man habe nun jemanden mit Zweitliga-Österreich-Niveau und internationalem Flair im Team, der eine „unfassbar gute“ Arbeitsethik und einen sehr starken Charakter mitbringe. Die ersten Trainingseindrücke seien überaus positiv: „Kaz zeigt eine absolut vorbildliche Einstellung und Arbeitsweise, verhält sich sehr respektvoll – so, wie man sich einen Spieler einfach nur wünschen kann. Wir freuen uns, dass er bei uns ist, und werden sicher viel Spaß mit ihm haben!“

Baskets-Abteilungsleiter Franz Buchenrieder (l.) begrüßt in Pointguard Kazuhiko Yokoyama einen Neuzugang mit Zweitligaerfahrung. Credit: Chiemgau Baskets

Tobias Guggenhuber neuer Headcoach der Chiemgau Baskets

Tobias Guggenhuber neuer Headcoach der Chiemgau Baskets  

Der Bad Aiblinger will mit den Traunsteinern den Aufstieg in die 2. Regionalliga schaffen

Tobias Guggenhuber übernimmt ab sofort den Trainerposten beim Bayernligateam der Chiemgau Baskets. Der Bad Aiblinger mit Regionalligaerfahrung folgt Zoltán Lippay nach, welcher der Basketballabteilung des TV Traunstein (TVT) als Coach der U20 weiblich erhalten bleibt. 

Tobias Guggenhuber hat Sportmanagement studiert und 2020 in Bad Aibling die Tennis- und Basketballschule Goodball ins Leben gerufen. Der lizenzierte Basketballcoach mit DBB-B-Trainerlizenz spielte von 2004 bis 2017 bei den Fireballs Bad Aibling, unter anderem in der 1. Regionalliga. Zusätzlich betreute der 38-Jährige von 2015 bis 2017 die U16 männlich der Kurstädter. 2017 feierte er als Headcoach des Bezirksoberligateams der TuS Holzkirchen sein Trainerdebüt im Herrenbereich, bevor er von 2018 bis 2020 das Regionalligateam der Fireballs Bad Aibling betreute.

„Nach zwei Jahren Abstinenz vom Basketball hatte ich einfach wieder unglaublich Lust, ein Team zu übernehmen“, begründet Guggenhuber sein Engagement beim TVT. „In unserer Region gibt es auf attraktivem Niveau nicht viele Vereine. Daher kam die Anfrage der Baskets für mich genau zur richtigen Zeit.“ Er habe das Programm bereits über die vergangenen Jahre im Auge gehabt und sei von Beginn an davon überzeugt gewesen. „Die Macher im Hintergrund spiegeln die Werte wider, die ich mir in einer Zusammenarbeit vorstelle. Deshalb musste ich nicht lange überlegen“, so der neue Headcoach.

 

Ziel ist der Aufstieg

Nachdem die Baskets im Frühjahr als Bayernligazweite knapp am Aufstieg in die 2. Regionalliga gescheitert waren, hat Guggenhuber sich vorgenommen, das Vorhaben in dieser Saison zu realisieren: „Die Bayernliga ist weder für mich noch für den Verein das sportliche Ziel für die kommenden Jahre. Wir wollen uns als Mannschaft und Verein dauerhaft in der Regionalliga etablieren.“ Die Organisation habe dazu eine hervorragende Basis gelegt. Nun sei auf diesem Fundament aufzubauen. „Wir haben eine gute Mannschaft mit viel Talent. Das müssen wir in diesem Jahr konstant abrufen, um unser Ziel zu erreichen.“ Außerdem habe man mit dem neuen Assistant Coach und Jugendkoordinator Aaron Mitchell einen hervorragenden Trainer für die Ausbildung der eigenen Jugend gewonnen. Langfristig möchte das neue Trainerteam die jungen Talente im Verein so entwickeln, dass sie in der ersten Herrenmannschaft bestehen und tragende Rollen spielen können. „Es gibt im männlichen Bereich aktuell ein Vakuum in der Basketballregion zwischen München und Salzburg, Rosenheim ausgenommen“, hat Guggenhuber festgestellt. „Diese Leerstelle möchten wir langfristig füllen und uns als das führende Basketballprogramm in der Region positionieren.“

 

Der Verein soll sich weiterentwickeln

Abteilungsleiter und Sportdirektor Franz Buchenrieder bezeichnet die Neuverpflichtung als Ideallösung: „Mit Tobias konnten wir einen erfahrenen Trainer aus der Region mit Regionalliga-Hintergrund verpflichten. Sein Anspruch, unser Team in die Regionalliga zu führen und damit das Programm sportlich weiterzubringen, hat uns ebenso überzeugt wie sein Wissen über die Strukturen im anspruchsvollen Amateurbereich.“ Guggenhuber habe sich einiges vorgenommen – auch was den Spielstil und die Basketballkultur in Traunstein betreffe. „Wir werden von seinem Engagement für uns im Sinne einer Weiterentwicklung des Vereins sicher profitieren“, ist der Abteilungsleiter überzeugt. „Tobias ist zudem ein Trainer, der die Bedeutung von Führung und Mentalität für den Erfolg einer Mannschaft verinnerlicht hat und dabei ein gutes Gespür für Spieler und ihre Bedürfnisse zeigt.“

 

Die Bayernliga Südost umfasst diese Saison zehn Teams

Die neue Spielzeit beginnt für die Traunsteiner am 15. Oktober mit dem Heimderby gegen die Wacker Knights Burghausen. Die Basketball-Bayernliga umfasst diese Saison 40 Teams, die in vier Staffeln aufgeteilt sind. Tobias Guggenhuber trifft dabei in den Partien gegen die Fireballs Bad Aibling ebenso auf alte Bekannte wie Franz Buchenrieder bei den Auftritten gegen die TG Landshut, für die er früher als Spieler und Manager tätig war. Außerdem messen sich die Chiemgau Baskets in der Bayernliga Südost mit dem TSV Neuötting, den Baskets Vilsbiburg 2, dem TV Dingolfing, dem TSV Vaterstetten, dem TSV Schwandorf und den Regensburg Baskets. Um den Aufstieg entscheidet am Ende der Saison ein Turnier der vier Staffelsieger.

 

Rooks und Rosnitschek sind nicht mehr dabei

Der neue Headcoach muss ohne den letztjährigen Topscorer Kameron Rooks auskommen. Der 2,17-Meter-Center wechselt zum Erstligisten Depiro BC in Malta. Auch auf den erfahrenen Julian Rosnitschek, der aus privaten Gründen sportlich kürzertreten will, muss Guggenhuber verzichten. Rosnitschek war im Sommer 2015 nach dem damaligen Rückzug seines Heimatclubs Seeon Lakers zum TVT gekommen. Der 31-Jährige erlebte die Aufstiege von der Bezirksliga in die Bezirksoberliga und in die Bayernliga mit. In seinen sieben Jahren beim TVT war er als zuverlässiger Allrounder eine feste Stütze des Herrenteams. Zuletzt fungierte er zudem als Sportwart für die Herren I. „Wir bedanken uns bei Julian sehr herzlich für sein großes Engagement und wünschen ihm alles Gute für seine Zukunft“, verabschiedete Franz Buchenrieder den verdienten Spieler und Funktionär.


Chiemgau Baskets verpflichten mit Aaron Mitchell neuen Top-Trainer

Chiemgau Baskets verpflichten mit Aaron Mitchell neuen Top-Trainer

Der neue Jugendkoordinator und Assistant Coach der Herren spielte früher in der EuroLeague und trainierte bereits mehrere Erstligateams sowie eine Nationalmannschaft.

Nach dem erfolgreichen Abschneiden in der Vorsaison als Bayernliga-Zweite ist den Chiemgau Baskets eine spektakuläre Neuverpflichtung für ihren Trainerstab gelungen: Aaron Mitchell unterstützt die Basketballer des TV Traunstein ab sofort als Jugendkoordinator und Nachwuchstrainer sowie Assistant Coach des Herrenteams. Der 52-Jährige aus Louisiana bringt als ehemaliger EuroLeague-Spieler, National- und Erstligacoach reiche Basketballerfahrung und großes Fachwissen mit.

Der gebürtige Amerikaner spielte von 1987 bis 1991 an der University of Louisiana at Lafayette in der NCAA und gehörte kurzzeitig zum Kader der NBA-Mannschaft Portland Trail Blazers. Im Laufe seiner Profikarriere folgten Engagements für Vereine aus acht Ländern, u. a. Frankreich, Israel und Italien, wo er für den Erstligisten Siena in der EuroLeague auflief. Mitchell beendete seine Laufbahn als Spielertrainer beim damaligen österreichischen Erstligisten UBC Mattersburg. 2007 wechselte er zu den Panthers Fürstenfeld, mit denen er als Coach die österreichische Staatsmeisterschaft und den Pokal gewann. Nach Trainerstationen bei Vereinen in Österreich, Libanon und Ungarn arbeitete Mitchell 2015 und 2016 als Nationaltrainer in Bahrain. Danach fungierte er als Headcoach bei der BBU Salzburg und zuletzt beim Zweitligisten Wörthersee Piraten.

Aaron Mitchell übernimmt bei den Chiemgau Baskets hauptamtlich die Funktion des Jugendkoordinators und betreut die Nachwuchsteams der U18/Herren II sowie der U16 als Headcoach. Zudem verstärkt er als Assistant Coach den Trainerstab des Bayernliga-Herrenteams: „Der Hauptgrund, warum ich mich für die Baskets entschieden habe, ist die Möglichkeit, ein Programm mit aufzubauen und eine Kultur zu entwickeln, die auf Basketball, Bildung und Lebenskompetenzen basiert. Auch meine Beziehung zu Franz hat eine wichtige Rolle bei meiner Entscheidung gespielt.“

Franz Buchenrieder, Abteilungsleiter und Sportdirektor der Chiemgau Baskets, bestätigte: „Ich bin seit drei Jahren mit Aaron im Kontakt und freue mich riesig, dass wir ihn jetzt engagieren konnten. Er wird in den nächsten Jahren das Fundament unseres Programms, die Weiterentwicklung der Nachwuchsarbeit, mitprägen und im Herrenbereich neue Akzente setzen.“ Mitchell sei daher genau an der Schnittstelle zwischen Jugend- und Herrenbereich positioniert, so der Abteilungsleiter. „Sein Erfahrungsschatz und seine Persönlichkeit bedeuten einen großen Schritt in der Entwicklung unseres Programms.“ Buchenrieder kündigt bereits weitere Neuigkeiten an: „In Kürze werden wir die Verpflichtung des neuen Headcoachs der Herren I sowie die Rekrutierung eines neuen Jugendtrainers und Bayernligaspielers bekannt geben können.“

Mitchell hat sich langfristig hohe Ziele gesetzt: „Wir wollen die Baskets zu einem der führenden Clubs in der Region machen und ein familiäres Umfeld schaffen, auf das sich der Verein verlassen kann.“ Seine erste große Aufgabe wird das Junior Camp sein, das die Chiemgau Baskets zu Ende der Sommerferien von 5. bis 7. September 2022 in der AKG-Sportarena in Traunstein veranstalten und zu dem man sich hier bereits anmelden kann.

Zoltán Lippay, der zuletzt als Headcoach beim Herrenteam der Baskets fungierte, wird kommende Saison die U20 weiblich betreuen. Er baut ab der U14 weiterhin den weiblichen Jugendbereich auf und wird dabei von Annika Mährle unterstützt. „Wir danken Zoltán sehr herzlich, dass er in der zweiten Hälfte der letzten Saison als Coach eingesprungen ist und das Herrenteam auf den zweiten Platz der Bayernliga geführt hat“, so Buchenrieder. „Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit ihm!“ Verabschiedet haben sich die TVT-Verantwortlichen dagegen von den bisherigen Herrenspielern und Coaches Florian Pavic und Kenan Biberovic. Während Pavic, der zuletzt ein Freiwilliges Soziales Jahr bei den Baskets abgeleistet hatte, studienbedingt zum letztjährigen Bayernliga-Konkurrenten TS Jahn München wechselt, schließt sich Biberovic der BBU Salzburg an. „Wir bedanken uns bei beiden für ihre engagierte Arbeit als Jugendtrainer und für ihren Einsatz als Bayernligaspieler“, sagte Franz Buchenrieder. „Wir werden unser Programm in der Qualität der Trainer und der Organisation weiter ausbauen und als Verein damit noch attraktiver werden, um Talente und Qualität nachhaltig in Traunstein zu binden.  Das ist eine strategische Aufgabe für den (Basketball-) Standort Traunstein und eine gemeinsame Aufgabe aller Partner, Sponsoren und Beteiligten.“

Abteilungsleiter und Sportdirektor Franz Buchenrieder (r.) begrüßt mit Aaron Mitchell einen ehemaligen EuroLeague-Spieler und Meistertrainer als Jugendkoordinator und Coach bei den Chiemgau Baskets. Credit: Chiemgau Baskets

Chiemgau Baskets ziehen Fazit zur Saison 2021/22

Chiemgau Baskets ziehen Fazit zur Saison 2021/22

Bayernliga-Team erringt Vizemeisterschaft in Bayernliga • U18 Vizemeister der Bezirksliga • U16 Meister der Bezirksliga • Punkterunden der U12, U14 und U20w coronabedingt abgebrochen

Nachdem die U18 am Wochenende die Bezirksliga abgeschlossen hat, ist die Basketballsaison 2021/22 für die Chiemgau Baskets nun endgültig zu Ende. Damit ist es Zeit, ein Fazit zu ziehen: Während das Bayernliga-Team des TV Traunstein (TVT) die Vizemeisterschaft und damit die beste sportliche Platzierung seit den 1980er-Jahren erreichte, wurde die U18 Vizemeister in der Bezirksliga. Die U16 sicherte sich sogar die Meisterschaft in der Bezirksliga. Außerdem verzeichnete die Abteilung in der vergangenen Saison einen starken Mitglieder- und Zuschauerzuwachs.

 

Der U18 war der Einzug in die „Final Four“-Runde der Bezirksliga gelungen, die am Samstag in Ismaning ausgetragen wurde. Hier bezwang das Traunsteiner Nachwuchsteam von Coach Florian Pavic zunächst den SV Germering. Im Finalspiel mussten sich die jungen TVTler jedoch nach großem Kampf dem körperlich robusten BC Hellenen München mit 55:65 geschlagen geben und sich daher mit dem Titel des Vizemeisters begnügen. Die anderen TVT-Jugendteams der U20 weiblich, U14 und U12 konnten aufgrund zahlreicher coronabedingter Spielabsagen ihre jeweiligen Punkterunden nicht abschließen.

Die Covid-19-Pandemie hat den Sportvereinen und Fitnessstudios in den vergangenen zwei Jahren hohe Verluste an Mitgliedern beschert. Laut Baye­ri­schem Landes-Sport­ver­band (BLSV) haben die bayerischen Vereine zwischen Ende 2019 und Ende 2021 über 150.000 Mitglieder verloren. Die deutsche Fitnessbranche beklagte 2021 sogar den Wegfall von über einer Million Mitgliedschaften. Auch die Basketball-Saison 2021/22 der Chiemgau Baskets war in diesem Umfeld überschattet von Corona-Lockdowns, Liga-Unterbrechungen und Spielabsagen sowie einem Covid-Ausbruch im Bayernliga-Team des Vereins. Die ständig neuen Hygienevorschriften für Trainings- und Spielbetrieb brachten überdies einen erheblichen zusätzlichen administrativen und sportorganisatorischen Aufwand mit sich. „Das Thema Corona hat allen Beteiligten sehr viel an mentaler Kraft abverlangt und war für die Organisation des Betriebs ein wahrer Albtraum“, blickt Abteilungsleiter und Sportdirektor Franz Buchenrieder zurück. „Auch die Kosten- und Einnahmeseiten waren von den Störungen erkennbar getroffen.“ Mit einer rein auf Ehrenamtlichkeit aufgebauten Vereinsstruktur sei so ein Spielbetrieb wie bei den Chiemgau Baskets eigentlich kaum zu bewältigen. Für jeden Sportler bedeuteten die Störungen und Unregelmäßigkeiten in der Trainings- und Wettkampfstruktur außerdem Stress für den Körper und die Psyche.

„Dennoch haben wir Basketballer als Organisation in den vergangenen zwölf Monaten in der Entwicklung einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht“, betont Buchenrieder. „Das kann uns jetzt keiner mehr nehmen. Wir sind organisatorisch enorm gewachsen und waren zudem sportlich erfolgreich. Dies war nur dank der großen Motivation der Trainer, Spieler, Funktionsträger und Helfer zu schaffen.“

Buchenrieder berichtet, dass sich die Mitgliederzahlen der Abteilung Basketball sprunghaft erhöht haben. Trotz der üblichen Fluktuation stehe bei den Aktiven eine Steigerung um über 50 % zu Buche. Der positive Trend gehe durch alle Geschlechter und Altersgruppen, wobei man den größten Zuwachs bei den Minis (5 bis 12 Jahre) registrierte. Ferner wurde das Organisationsteam für Heimspielmanagement, Marketing, PR, Finanzen und Schulkooperationen auf acht Ehrenamtliche ausgebaut.

„Mit rund 2000 Teilnehmern an der ‚Traunsteiner School-Tour‘ und über hundert Teilnehmern an unseren beiden ‚Junior-Camps‘ haben wir neue Rekordzahlen erzielt“, so Buchenrieder weiter. Auch bei den Zuschauerzahlen in der Bayernliga verzeichneten die Baskets einen signifikanten Anstieg – trotz Corona. Höhepunkte waren die ausverkauften Spiele gegen den FC Bayern München IV und TS Jahn München, als die Fans die AKG-Sportarena in einen wahren Hexenkessel verwandelten. Und noch eine Zahl freut den Abteilungsleiter: „Die Anzahl der Sponsoren wurde zwischenzeitlich auf 30 erhöht.“

Jetzt sei man dabei, die Saison zu analysieren und die Weichen für die nächste Spielzeit zu stellen. „Es ist beabsichtigt, den Trainerstab auszubauen und die Organisation an die gewachsenen Anforderungen anzupassen – auch im Hinblick auf die vielen Neumitglieder, das Anwachsen der Fans bei den Heimspielen und den gesteigerten wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb“, so Buchenrieder. Dazu werde man in den kommenden Wochen Gespräche führen, um dann im Spätsommer gut gerüstet in die neue Saison zu starten.

Die Chiemgau Baskets bei einer Auszeit während des Spiels gegen den FC Bayern München IV vor vollbesetztem Haus. Credit: Robin Stein/Chiemgau Baskets.

Chiemgau Baskets beenden die Saison mit Niederlage

Chiemgau Baskets beenden die Saison mit Niederlage

Traunsteiner unterliegen dem TS Jahn München mit 77:108

Bittere Pille für die Chiemgau Baskets: Nachdem sie zuletzt schon die Heimpartie gegen die Turnerschaft (TS) Jahn München verloren hatten, unterlagen die Korbjäger des TV Traunstein (TVT) am Sonntag beim Saisonabschluss auch im direkt folgenden Rückspiel deutlich mit 77:108.

Die ungeschlagenen Landeshauptstädter standen nach ihrem 81:64-Sieg in Traunstein in der Vorwoche schon vor der Partie als Meister der Bayernliga Süd fest und schonten in dem für die Tabelle bedeutungslosen Rückspiel einige Stammkräfte. Im Vergleich zur ersten Begegnung nominierte Jahn-Coach Timo Heinrichs fünf neue Spieler – und bewies damit, aus welch einem tiefen Reservoir ein Verein wie TS Jahn München schöpfen kann, dessen U16 und U19 in der Jugend- bzw. Nachwuchs-Basketball-Bundesliga spielen. Denn während mit Jan Pürschel, Torsten Walter und William Bessoir die drei stärksten Punktesammler des Hinspiels fehlten, punkteten auch einige der „Neuen“ wie Alan de Vries oder Kyle Varner zweistellig. Übertroffen wurden sie allerdings von Jahn-Topscorer Benjamin Voit, den die Baskets nie in den Griff bekamen und der 31 Punkte beisteuerte, darunter fünf Dreier.

Nach einem holprigen Start von beiden Seiten rissen die treffsicheren Münchner vor einer spärlichen Kulisse von knapp 30 Zuschauern die Partie an sich und setzten sich schon früh zweistellig ab. 26:16 führte der Favorit nach dem ersten Viertel. Trotz der teilweise schönen Passstaffeten der Baskets, bei denen im Vergleich zum ersten Spiel neben Markus Haindl und Jakob Kock auch Timo Endlmaier fehlte, fanden zu wenige Würfe ihr Ziel. Mit 48:38 für die Münchner ging es in die Pause.

Wie schon im Hinspiel setzte sich die Misere für die Baskets in der zweiten Spielhälfte fort. Vor allem leisteten sie sich zu viele Turnover. Die Münchner münzten diese Ballgewinne in viele einfache Punkte um. Zudem fanden die TVTler kein Mittel gegen die starken Distanzschützen des Jahn, die im Laufe der Partie, nach zwölf Dreiern in der Vorwoche, sogar 21 Drei-Punkte-Würfe versenkten. 75:57 hieß es nach dem dritten Spielabschnitt.

Beide Trainer rotierten kräftig durch und verteilten die letzten Bayernliga-Minuten der Saison auf ihren gesamten Kader. Bei den Traunsteinern punkteten mit Florian Pavic, Ante Bandov, Felix Schwankner, Aris Ipate und Jonas Keil alle jungen Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, die Coach Zoltán Lippay im Kader hatte. Am Ende stand ein 108:77 für die TS Jahn München zu Buche und das Heimteam feierte die verdiente Meisterschaft sowie den Aufstieg in die 2. Regionalliga. Die Traunsteiner beenden eine lange Saison, die von vielen Unterbrechungen aufgrund der Covid-19-Pandemie geprägt war, nach 19 Siegen und drei Niederlagen auf dem zweiten Tabellenplatz. Damit spielen sie auch nächste Saison in der Bayernliga Süd. „Die Jungs haben Vollgas gegeben, aber leider hat das nicht zum Gewinnen gereicht“, resümierte Zoltán Lippay. „Wir haben eine gute Saison hinter uns und dürfen stolz auf den zweiten Platz sein.“

Erfolgreicher als die Herren war am Sonntag die U18 des TVT: Das Team von Coach Florian Pavic siegte beim TSV Vaterstetten mit 65:44 und behauptete damit den ersten Platz in der Bezirksliga vor dem TSV Ismaning.

Es spielten:

TS Jahn München: Benjamin Voit (31 Punkte/5 Dreier), Jakob Sperber (15/5), Alan de Vries (15/4), Kyle Varner (11/3), Pirmin Gaißer (8), Mateo Jukic (8/1), Julian Hecht (7/2), Toni Sperber (6), Jonas Hartmann (5/1), Alexander Herrmann (2), Harald Schmitt.

Chiemgau Baskets: Kameron Rooks (15), Kenan Biberovic (12/2), Valentin Rausch (11/1), Florian Pavic (10), Stefan Gruber (8), Ante Bandov (5/1), Thomas Weber (5/1), Felix Schwankner (2), Aris Ipate (2), Jonas Keil (1), Julian Rosnitschek.

BU für Foto: Kenan Biberovic sammelte in München zwölf Punkte und traf zweimal von der Dreier-Linie, konnte aber die Niederlage der Baskets nicht verhindern. Credit: Robin Stein/Chiemgau Baskets

Chiemgau Baskets wollen Revanche

Chiemgau Baskets wollen Revanche

Saisonabschluss beim vorzeitigen Meister TS Jahn München am Sonntag

Der Meister zollte dem Unterlegenen Respekt: „München verneigt sich vor einem Gegner, der mit dieser Leistung über die Saison hinweg wohl in fast jedem anderen Jahr aufgestiegen wäre“, schrieb die Turnerschaft (TS) Jahn München nach dem Triumph über die Chiemgau Baskets am vergangenen Samstag auf ihrer Website. Der 81:64-Sieg der Münchner in der ausverkauften AKG-Sportarena zementierte deren Tabellenführung und machte den Jahn, bislang ungeschlagen, zum Meister der Basketball-Bayernliga Süd. Die Korbjäger des TV Traunstein (TVT) belegen nach 19 Siegen in 21 Spielen sicher den zweiten Platz und gehen nun erhobenen Hauptes in das Rückspiel am Sonntag um 15 Uhr in München, das zugleich die letzte Partie der Saison markiert.

 

In dieser Begegnung wollen die TVTler den Landeshauptstädtern, die mit einem sehr gut ausgebildeten und tief besetzten Team aus ehemaligen Spielern der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga antreten, die erste Saisonniederlage beibringen. „Das wird am Sonntag wieder ein schwieriger Kampf“, prophezeit Baskets-Coach Zoltán Lippay. „Natürlich ist es unser Ziel, zu gewinnen und Revanche zu nehmen. Ich werde mit der Mannschaft taktisch ein bisschen etwas ändern und glaube, dass das funktionieren kann.“ Verzichten muss Lippay allerdings weiterhin auf die verletzten Routiniers Markus Haindl und Jakob Kock, deren Erfahrung, Treffsicherheit und giftige Verteidigung den Traunsteinern schon im Hinspiel fehlte.

Nach dem Basketball-Spektakel mit hunderten lautstarken Fans beim Heimspiel letzten Samstag wird die Traunsteiner in München wohl ein ruhigeres Umfeld erwarten. Schließlich ist das Match auf dem Papier nun ohne Bedeutung. Unabhängig vom Ausgang des Spiels steht die Turnerschaft als Meister und damit einziger Aufsteiger in die 2. Regionalliga Süd fest. Aber die Traunsteiner, die eine starke Saison gespielt und viele Gegner nach Belieben dominiert haben, wollen mit einem guten Gefühl in die Sommerpause gehen und werden sicher alles geben, um mit zwei Punkten im Gepäck nach Traunstein zurückzukehren. Immerhin haben sie mit Kameron Rooks und Stefan Gruber zwei Spieler in ihren Reihen, die zu den besten fünf Scorern der Liga zählen. In der Defense wird es darauf ankommen, die Distanzschützen der Münchner rund um den Dreierspezialisten der Liga, Benjamin Voit, besser zu kontrollieren: Zwölf Drei-Punkte-Würfe versenkten die Jahn-Spieler letzten Samstag und setzten sich damit in entscheidenden Spielphasen immer wieder von den Traunsteinern ab.

Auch für eines der Jugendteams der Traunsteiner steht am Wochenende ein Spiel auf dem Programm: Die U18, Tabellenführer in der Bezirksliga, gastiert am Sonntag um 11 Uhr beim Drittplatzierten TSV Vaterstetten. Das Team von Coach Florian Pavic will dort mit einem Sieg den nächsten Schritt zur Meisterschaft machen.

Auf ihn wird es unter dem Korb wieder wesentlich ankommen: 2,17-Meter-Center Kameron Rooks will die Chiemgau Baskets in München zum Sieg führen. Credit: Robin Stein/Chiemgau Baskets

Aus der Traum: Chiemgau Baskets unterliegen München

Aus der Traum: Chiemgau Baskets unterliegen München

TS Jahn München neuer Meister der Bayernliga Süd

Es hat nicht gereicht: Vor ausverkauftem Haus unterlagen die Chiemgau Baskets der Turnerschaft Jahn München im letzten Heimspiel der Saison mit 64:81. Damit stehen die Münchner schon vor dem Rückspiel nächste Woche als neuer Meister der Basketball- Bayernliga Süd fest und steigen in die 2. Regionalliga Süd auf. Die Korbjäger des TV Traunstein (TVT) müssen ihre Titelträume begraben und landen auf Platz zwei. Sie begeisterten das Publikum mit einer starken kämpferischen Leistung, konnten aber ersatzgeschwächt in der zweiten Hälfte der Partie nicht mehr mit den ausgeglichen besetzten und körperlich sowie taktisch überlegenen Münchnern mithalten.

 

Um die 650 Zuschauer feuerten die Baskets in der vollbesetzten AKG-Sportarena an und sorgten damit zum Saison-Heimabschluss für ein echtes Basketballfest. „Wir gratulieren Jahn München zu ihrem verdienten Sieg und zur Meisterschaft“, sagte Abteilungsleiter und Sportdirektor Franz Buchenrieder. „Wir konnten sehen, dass es noch nicht zum großen Triumph reicht.“ Aus dem Ereignis am Samstag könne man jedoch sehr viel lernen: „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, so Buchenrieder. Man werde jetzt in die Planung für die nächste Saison gehen und die Talentförderung weiterhin priorisieren. „Unsere Fan-Base wächst dynamisch“, stellte er fest. „Ich möchte mich herzlich bei allen Fans bedanken, die unser Team so begeistert unterstützt haben. Eine so großartige Stimmung ist schon etwas Besonderes!“ Der Abteilungsleiter bedankte sich bei den Partnern und Sponsoren der Chiemgau Baskets für ihre Unterstützung. Und er lobte die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer: „Sie haben diese Saison einen tollen Job gemacht. Für mich sind sie ‚Meister der Herzen‘ – auch ihnen gilt mein Dank!“

Das Spiel begann hektisch und mit zwei Fouls der Traunsteiner, die mit engagierter Defense zeigen wollten, wer der Herr im Haus ist. Doch die ersten Punkte gingen nach München: In der zweiten Minute traf Benjamin Voit von der Drei-Punkte-Linie und deutete damit an, wohin die Reise gehen sollte – satte zwölf Dreier versenkten die Münchner im Laufe der Partie. Tom Weber konterte zwar ebenfalls mit einem Distanztreffer. Aber während die Jahn-Spieler zuverlässig einen Punkt um den anderen holten, verfolgte die TVTler, bei denen die Routiniers Markus Haindl und Jakob Kock schmerzlich vermisst wurden, ihre schlechte Wurfausbeute. Zudem leisteten sie sich zu viele Ballverluste. Im Gegensatz zu den bisherigen Saisonspielen hatten die Traunsteiner auch keine Größenvorteile unter dem Korb. Center Kameron Rooks konnte seine sonstige Reboundstärke nicht ausspielen. Das Publikum feuerte die Traunsteiner leidenschaftlich an, doch die Münchner blieben von der Atmosphäre unbeeindruckt und gingen mit einer 25:16-Führung in die erste Viertelpause.

Die TVTler gaben jedoch keinesfalls auf und bliesen zur Aufholjagd. Pointguard Tom Weber setzte nun Stefan Gruber, Kenan Biberovic und Kameron Rooks in Szene, sodass das zweite Viertel an die TVTler ging: Zur Halbzeit stand es nur noch 34:37 für München. Im dritten Spielabschnitt verließ die Traunsteiner dann mehr und mehr die Kraft. Während die Münchner dank ihrer tief besetzten Bank laufend durchwechseln konnten und jeder ihrer Spieler am Ende gepunktet hatte, musste Rooks beim TVT durchspielen. Auch der kampfstarke Gruber erhielt nur eine kurze Verschnaufpause. Die 64:45-Führung nach dem dritten Viertel war schon fast die Vorentscheidung.

Zu Beginn des letzten Spielabschnitts verloren die Traunsteiner dann auch noch ihren stärksten Distanzschützen Tom Weber mit dem fünften Foul. Felix Schwankner überzeugte zwar in dieser Phase ebenso wie Valentin Rausch mit einem Dreier und Zug zum Korb, aber die Traunsteiner konnten das Ruder nicht mehr herumreißen. Dennoch kämpften sie weiter um jeden Ball und wurden vom Publikum bis zur letzten Sekunde lautstark unterstützt. „Ich bin stolz auf die Jungs, das Team war voller Energie“, lobte auch Lippay seine Spieler. „Wir danken den Zuschauern für die starke Unterstützung!“ Die beiden Mannschaften sehen sich nächstes Wochenende wieder: Am Sonntag findet in München das tabellarisch nun bedeutungslose Rückspiel und damit die letzte Partie der Saison statt.

 

Es spielten:

Chiemgau Baskets: Kameron Rooks (23 Punkte), Thomas Weber (9/3 Dreier), Stefan Gruber (8), Valentin Rausch (8/1), Kenan Biberovic (7), Felix Schwankner (6/1), Florian Pavic (2), Julian Rosnitschek (1), Ante Bandov, Timo Endlmaier, Aris Ipate, Jonas Keil.

TS Jahn München: Jan Pürschel (16/2), Torsten Walter (13/3), William Bessoir (7/2), Mateo Jukic (7/2), Jakob Sperber (7/2), Benjamin Voit (7/1), Pirmin Gaißer (6), Alexander Herrmann (5), Harald Schmitt (5), Philipp Bode (4), Peter Pauli (2), Toni Sperber (2).


Chiemgau Baskets stehen vor Showdown um die Meisterschaft

Chiemgau Baskets stehen vor Showdown um die Meisterschaft

Tabellenführer TS Jahn München ist am Samstag in Traunstein zu Gast • Duell zweier Traditionsvereine

Im letzten Heimspiel der Saison erwartet die Chiemgau Baskets noch einmal ein echtes Basketballfest: Am Samstag, 7. Mai 2022, empfangen die Korbjäger des TV Traunstein (TVT)  um 18.30 Uhr den ungeschlagenen Ligaprimus TS Jahn München in der AKG-Sportarena. Mit einem Sieg können die Traunsteiner noch die Chance auf die Meisterschaft in der Bayernliga Herren Süd wahren, die sich dann eine Woche später beim Rückspiel in München entscheiden würde. Grund für die spannende Finalkonstellation sind Spielplanverschiebungen infolge der Corona-Pandemie. Eigentlich wäre diese Heimpartie für den Dezember terminiert gewesen.

 

19 Siege in 20 Spielen haben die Chiemgau Baskets auf der Habenseite und damit den zweiten Tabellenplatz schon sicher – die beste Bilanz für die 1953 gegründete Basketball-Abteilung des TVT seit den 1980er-Jahren, als die Herren- und Damenteams in der damals vierthöchsten Basketball-Spielklasse, der Oberliga, agierten. Nach einer längeren Schwächephase erlebten die TVT-Korbjäger seit den frühen 2010er-Jahren einen starken Aufschwung. Ihre engagierte Jugendarbeit machte sich bezahlt: Die erste Herrenmannschaft stieg dank Eigengewächsen und gezielten Verstärkungen innerhalb weniger Jahre von der Kreisliga in die Bayernliga auf.

In der sechsthöchsten Spielklasse spielte das Team bereits im zweiten Jahr 2019/20 um den Aufstieg mit und belegte am Ende Platz drei. Nach der weitgehend ausgefallenen Folgesaison gingen die Traunsteiner mit hohen Zielen in das aktuelle Spieljahr. Neue Kräfte wie der Ex-Regionalligaspieler Jakob Kock und der 2,17-Meter-Center Kameron Rooks aus den USA ergänzten das eingespielte Team. Coach Zoltán Lippay kann damit eine gesunde Mischung aus Nachwuchsspielern und erfahrenen Kräften aufbieten. Der agile Kock fehlt gegen Jahn allerdings ebenso verletzt wie der routinierte Pointguard Markus Haindl. „Die übrigen Spieler sind körperlich und geistig bereit“, berichtet Lippay. „Der Gegner hat junge, schnelle Spieler. Wir erwarten einen harten Kampf. Unsere Waffe ist die Erfahrung unserer Spieler.“

Die Turnerschaft (TS) Jahn München, die in der laufenden Saison gemessen am Korbverhältnis die stärkste Verteidigung und Offensive der Liga aufbietet, zuletzt zweimal den Drittplatzierten MTV München souverän besiegt hat und daher als Favorit im Duell um Platz eins gilt, hat auf anderem Level eine ähnliche Entwicklung durchlaufen. Vorläuferverein TSV Jahn gehörte mit der Gründung im Jahr 1937 zu den Pionieren des deutschen Basketballs, durchlitt allerdings nach den 1980er-Jahren ebenfalls eine schwere Zeit. Nach einem Wiederaufbau ab den Nuller-Jahren erreichte die erste Herrenmannschaft 2019 mit ihrem vierten Aufstieg in Folge die Bayernliga. Der Verein hat eine der mitgliederstärksten Basketballabteilungen in Bayern und ist in der Jugendarbeit erstklassig: Die U19 spielt in der Nachwuchs-, die U16 in der Jugend-Basketball-Bundesliga.

Aus diesem reichen Fundus stellt Coach Timo Heinrichs auch sein Team zusammen, das als topfit gilt und den Gegner gerne mit einer Ganzfeldverteidigung unter Druck setzt. Mit 386 erzielten Punkten ist Benjamin Voit nach dem Traunsteiner Kameron Rooks (434) und vor dessen Teamkollege Stefan Gruber (322) der zweitstärkste Punktesammler der Bayernliga. Aber die Power der Münchner verteilt sich auf viele Schultern, auch Pirmin Gaißer, Jan Pürschel und Torsten Walter sind immer für zahlreiche Treffer gut.

„Jahn München ist seit Jahren der Maßstab in der Bayernliga und wir wissen, dass wir der Underdog sind“, stellt denn auch Franz Buchenrieder, Abteilungsleiter und Sportdirektor der Chiemgau Baskets, klar. „Als Verein freuen wir uns über diese großartige Gelegenheit, in zwei Finalspielen um die Meisterschaft in der Bayernliga zu kämpfen. Daher ist für uns dieses Heimspiel etwas ganz Besonderes, wenn wir mit unseren lautstarken Fans im Rücken gegen den großen Jahn antreten.“ Buchenrieder, der selbst für den FC Bayern München in der Bundesliga gespielt und mit der TG Landshut als Spieler und Funktionär Erfolge gefeiert hat, weiß aber auch: „Meiner Erfahrung nach ‚gewinnt‘ man keine Meisterschaft, man muss sie sich nehmen. Für die Spieler wird es wichtig sein, diese beiden Spiele einerseits zu genießen und andererseits 40 Minuten total fokussiert und bereit für einen heißen Kampf zu sein.“

Der Einlass in der AKG-Sportarena (Gabelsbergerstr. 2) ist bereits ab 17 Uhr geöffnet. Um Wartezeiten am Eingang zu vermeiden, ist frühes Kommen empfehlenswert. Aus Anlass des Traunsteiner Frühlingsfests haben sich die TVTler noch etwas Besonderes einfallen lassen: Alle, die in Tracht kommen, erhalten freien Eintritt.


Chiemgau Baskets zurück in der Spur

Chiemgau Baskets zurück in der Spur

TV Traunstein schlägt den ESV Staffelsee 84:56 • Am Samstag kommt Tabellenführer TS Jahn München • U16 wird Meister der Bezirksliga

Die Chiemgau Baskets melden sich zurück: Nach der Niederlage gegen MTV München gewann das Bayernliga-Team des TV Traunstein (TVT) am Samstag gegen den Tabellenachten ESV Staffelsee mit 84:56. Die Traunsteiner sicherten damit nach 19 Siegen in 20 Spielen ihren zweiten Platz und zeigen sich gerüstet für das Spitzenspiel gegen die ungeschlagene TS Jahn München, die am Samstag, 7. Mai um 18:30 Uhr in der AKG-Sportarena zu Gast ist – der mit Spannung erwartete Showdown bei der letzten Heimpartie der Saison! Eine erfreuliche Meldung kommt aus dem Nachwuchsbereich: Die Traunsteiner U16 feierte am Samstag mit einem Sieg über den TSV 1880 Wasserburg die Bezirksliga-Meisterschaft.

Baskets-Coach Zoltán Lippay musste kurzfristig auf die erfahrenen Stammkräfte Markus Haindl und Jakob Kock verzichten, die sich im Abschlusstraining verletzt hatten. Stattdessen schickte er ein junges Team auf das Feld, das gegen die mit sieben Mann angereisten Murnauer Selbstvertrauen für das kommende Duell mit dem Spitzenreiter sammeln konnte. Die TVTler waren nach der überraschenden Niederlage in München erkennbar auf Wiedergutmachung aus und starteten mit viel Power in das Spiel. 18:3 hieß es nach fünf Minuten. Kameron Rooks beherrschte offensiv wie defensiv das Geschehen unter dem Korb, Thomas Weber und Stefan Gruber setzten je einen Dreier, und in der Verteidigung agierte das Team giftig und konzentriert. Eine Auszeit nach sieben Minuten half den Murnauern nicht aus der Bredouille. Die Großen Kreisstädter setzten immer wieder erfolgreich Rooks in Szene, was bei der Niederlage gegen den MTV München am Wochenende davor weniger gelungen war. Stefan Gruber markierte mit einem donnernden Dunking nach einem Fastbreak ebenso ein Highlight wie Valentin Rausch mit einem Dreier. Das Viertel endete 29:11.

Im weiteren Verlauf ließ die Konzentration in der Offensive ein wenig nach. Hinten sicherten sich die Traunsteiner die Defensivrebounds, vorne litten sie aber vermehrt an Wurfpech. Zudem häuften sich Unaufmerksamkeiten wie Schrittfehler oder Fehlpässe. Dennoch konnten die Eisenbahner den TVTlern nicht gefährlich werden. Mit 44:20 ging es in die Halbzeit.

Auch in der zweiten Spielhälfte änderte sich das Bild nicht mehr. In der Offensive leisteten sich die Traunsteiner immer wieder Ungenauigkeiten, waren aber zugleich bemüht, sich mit schnellen Passstaffetten und eingeübten Spielsystemen auf das kommende Duell mit Jahn München vorzubereiten. Fehlwürfe und unnötige Ballverluste verhinderten allerdings eine deutlichere Führung. Die Murnauer dagegen agierten nun mutiger und konnten das Match ausgeglichener gestalten, wie die Ergebnisse der einzelnen Spielabschnitte zeigen: Das dritte Viertel ging nur noch mit 21:17 an Traunstein, das letzte endete sogar ausgeglichen 19:19. „Wir haben das Ergebnis geholt, das wir erwartet haben“, resümierte Zoltán Lippay. „Unser Spiel war nicht perfekt, aber gewinnen war Pflicht.“

Alle Augen richten sich nun auf die Duelle gegen TS Jahn München am 7. Mai zu Hause und eine Woche später in der Landeshauptstadt. Mit zwei Siegen ist für die Traunsteiner sogar die Meisterschaft noch möglich. Aber auch den bereits sicheren zweiten Platz verzeichnet Abteilungsleiter und Sportdirektor Franz Buchenrieder als großen Erfolg: „Auch wenn wir ärgerliche Verletzungen im Team haben, ändert das nichts an der Tatsache, dass wir bereits jetzt das beste Saisonergebnis unserer jüngeren Vereinsgeschichte erreicht haben. Das und die Chance auf die Meisterschaft sollten wir alle im Verein genießen. Dabei ist uns klar, dass wir gegen den großen Jahn in der Rolle des Underdogs sind. Das ist kein Problem für uns – im Gegenteil: Wir können frei aufspielen.“

Einen großen Erfolg konnte die U16 des TV Traunstein am Samstag feiern: Das Team von Headcoach Kenan Biberovic sicherte sich mit einem deutlichen 105:33 beim TSV 1880 Wasserburg die Meisterschaft in der Bezirksliga Oberbayern Gruppe Ost. Die jungen TVTler blieben die gesamte Saison ungeschlagen und gewannen die Liga souverän vor dem TSV Vaterstetten und der TG Landshut 2.

 

Es spielten:

Chiemgau Baskets: Stefan Gruber (23 Punkte /1 Dreier), Kameron Rooks (20), Kenan Biberovic (15), Florian Pavic (11), Thomas Weber (6/2), Felix Schwankner (4), Valentin Rausch (3/1),  , Julian Rosnitschek (2), Ante Bandov, Timo Endlmaier, Aris Ipate, Jonas Keil.

ESV Staffelsee: Aaron Moroff (11), Quentin Brugger (10/1), Benedikt Beinhofer (9), Johannes Frühschütz (9/1), Stefan Nüesch (6), Stephan Adelberger (5), Marko Milic (6), Jonas Dotzer.

BU: Tom Weber, gedeckt vom Murnauer Quentin Brugger, sucht den freien Mann. Weber traf im Spiel gegen den ESV Staffelsee zwei Dreier. Credit: Robin Stein/Chiemgau Baskets

Schwerer Endspurt: Die zwei letzten Heimspiele für die Chiemgau Baskets

Schwerer Endspurt: Die zwei letzten Heimspiele für die Chiemgau Baskets  

Am Samstag kommt der ESV Staffelsee, am Wochenende darauf Tabellenführer TS Jahn München

Nach der ersten Saisonniederlage gegen den MTV München sind die Chiemgau Baskets bei ihren kommenden zwei Heimspielen auf Wiedergutmachung aus. Am Samstag, 30. April 2022, kommt um 19:00 Uhr der Bayernliga-Achte ESV Staffelsee an die Traun. Am Wochenende darauf empfängt das erste Herrenteam des TV Traunstein (TVT) zur letzten Heimpartie der Spielzeit den ungeschlagenen Tabellenführer TS Jahn München. Das Rückspiel und damit der endgültige Saisonabschluss folgen am 14. Mai.

 

18 Siege am Stück hatten die Chiemgau Baskets in der Bayernliga Herren Süd gesammelt, letztes Wochenende riss dann die Serie des Tabellenzweiten: Die deutliche 57:91-Niederlage und der schwache Auftritt beim Drittplatzierten MTV München ließen die TVTler ratlos und enttäuscht zurück. Gegen den ESV Staffelsee will das Team von Coach Zoltán Lippay nun die Antwort geben und in die Erfolgsspur zurückfinden. Denn so ganz möchte man den großen Traum von der Meisterschaft trotz der Niederlage in der Landeshauptstadt noch nicht abschreiben und am Samstag zumindest die Chance wahren, in den beiden Partien gegen die favorisierte TS Jahn München eine Überraschung zu schaffen. Nur wenn die Traunsteiner alle drei verbleibenden Spiele gewinnen, stehen sie am Ende der Saison an der Tabellenspitze. Jahn verzeichnet allerdings ein deutlich besseres Korbverhältnis als die TVTler und hat den MTV München diesen Mittwoch mit 76:55 geschlagen.

Aber zunächst steht die Begegnung mit den Murnauern auf dem Programm. Das Hinspiel Anfang Januar fiel mit 89:64 deutlich zugunsten der Traunsteiner aus. Nach siebenwöchiger, coronabedingter Zwangspause starteten sie damals mit einer 21:0-Führung in die Partie und glänzten dabei auch in der Defensive. Mit Kameron Rooks, Jakob Kock, Kenan Biberovic und Stefan Gruber punkteten am Ende gleich vier Spieler zweistellig. An diese engagierte Leistung wollen die TVTler nun anknüpfen.

Der ESV Staffelsee ist seit der Begegnung im Januar in der Bayernliga von Platz fünf auf Platz acht zurückgefallen, hat aber auch weniger Spiele absolviert als die beiden vor ihm platzierten Teams. Von 17 Spielen konnten die Eisenbahner sieben gewinnen. Letztes Wochenende entschied das Team von Coach Andreas Mayr das Duell gegen den Tabellenneunten TSV Neuötting mit 74:40 deutlich für sich. Stärkster Werfer mit einem Schnitt von 15,1 Punkten pro Partie ist Benedikt Beinhofer, der im Hinspiel elf Punkte erzielte. Am meisten Punkte sammelte damals Jonas Dotzer, der drei Dreier versenkte und am Ende auf 14 Zähler kam. Auch Quentin Brugger, Johannes Frühschütz und Aaron Moroff holten zehn Punkte oder mehr.

Gewarnt sein sollten die Baskets von der starken Leistung der Murnauer gegen den MTV München Ende Januar: Staffelsee unterlag dabei zu Hause lediglich mit 71:83 und konnte das Spiel bis zur Halbzeit (35:36) ausgeglichen gestalten. ESV-Coach Andy Mayr hat außerdem dem Münchner Merkur berichtet, dass er über ein Video vom Heimspiel der Traunsteiner gegen Wacker Burghausen verfügt. Letztere führten damals zur Halbzeit 31:24, bevor die Traunsteiner den 64:49-Endstand herstellten. Mayr wird sicher genau studieren, wie die Burghausener in der ersten Hälfte zu diesem Vorsprung kamen und sich eine Taktik ausdenken, um es den Traunsteinern möglichst schwer zu machen.

Ist wie seine Teamkollegen gegen den ESV Staffelsee auf Wiedergutmachung aus: Stefan Gruber, hier im Duell mit Andreas Klett vom TSV Neuötting. Foto: Robin Stein/Chiemgau Baskets